
- Titel: Autorinnen der Frühen Neuzeit
- Organisation: UNI MANNHEIM
- Seitenzahl: 235
Inhalt
- BrinklerGabler S BeckerCantarino S
- Wiesner S Kaufmann S Jung S Jung S
- Albrecht S Albrecht S
- Jancke S v Loewenich S Deichstetter S
- KurrasMachilek S s S
- Jung S Lippe S
- vgl Kaufmann S und McKee I S
- McKee II S McKee II S
- Brieff S Brieff S Brieff S Brieff S
- Brieff S Brieff S Zeiher S Brieff S
- vgl McKee II S
Vorschau
Inauguraldissertation zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Philosophie der Universität Mannheim
Autorinnen der Frühen Neuzeit Katharina Schütz- ell und Caritas Pirckheimer
Andrea Christmann
Dekan: Prof. Dr. Thomas Klinkert Erstgutachter: Prof. Dr. Ursula Liebertz-Grün weitgutachter: Prof. Dr. Michael Erbe Tag der mündlichen Prüfung: 15.12.2004
Vorwort Die vorliegende Arbeit wurde im Wintersemester 2004/2005 von der Philosophischen Fakultät der Universität Mannheim als Dissertation angenommen. Sie setzt sich mit zwei Autorinnen der Frühen Neuzeit auseinander: Katharina Schütz- ell (ca. 1497 – 1562) und Caritas Pirckheimer (1467 – 1532). Die beiden Frauen haben auf den ersten Blick nichts gemeinsam. Katharina Schütz- ell hat ihr ganzes Leben in der Reichsstadt Straßburg verbracht und stammte aus einer handwerklichbürgerlichen Familie. Ihr Leben prägte sowohl die soziale Herkunft als auch das geographische Umfeld. Nachdem die religiösen Umwälzungen der damaligen eit Straßburg erfasst hatten, entwickelte dieses sich zu einem entrum der Reformation. Katharina Schütz ell erlebte diese eit als junge Frau mit und bildete sich zudem eine eigene Meinung zu den Vorgängen um sie herum. Durch die Heirat mit dem Straßburger Münsterprediger Matthäus ell ergriff sie offen Partei für die neue Lehre. udem markiert diese Eheschließung den Beginn ihrer schriftstellerischen Tätigkeit. Katharina Schütz- ell begründet ihr Recht, öffentlich das Wort zu ergreifen, mit ihrer sozialen Position, die sie aufgrund ihrer Ehe mit einem Pfarrer eingenommen hat. Darüber hinaus war sie sowohl fähig als auch gewillt, die von ihr gewonnenen Überzeugungen gegenüber der Öffentlichkeit in Form von selbstverfassten Publikationen kundzutun. Dabei ließ sie sich nicht von der Tatsache abschrecken, dass sie mit diesem Schritt als Frau eindeutig eine Grenze überschritt und sie scheute zu keinem eitpunkt die Auseinandersetzung mit ihren Gegnern. Gemessen am Maßstab der damaligen eit war Katharina Schütz- ells Bildung für eine Frau durchaus ungewöhnlich. Ihre Schriften zeugen davon, dass sie rhetorisch geschult und im Schreiben geübt war, obwohl sie offensichtlich nicht über Lateinkenntnisse verfügte. Hinzu kommt das impulsive Temperament der Straßburgerin, die sich nicht nur auf dem Gebiet religiöser Streitfragen sicher bewegen konnte, sondern auch über einen beeindruckenden Humor verfügte und zudem ein bodenständiges Verhältnis gegenüber dam alltäglichen Leben hatte. Die Persönlichkeit der Autorin tritt dem Leser in ihren Schriften, in denen sie ihre Gegner schonungslos angreift, selbst heute noch deutlich entgegen. Nicht unwesentlich für ihr literarisches Wirken sind die finanziellen Verhältnisse der Katharina Schütz- ell gewesen. Obwohl sie ein fast fünfzehnjähriges Dasein als Witwe führte, blieb sie die ganze eit wirtschaftlich unabhängig. Diese Tatsache erlaubte es ihr, auch nach dem Tod des Ehemannes weiterhin publizistisch tätig zu sein. Bis zu ihrem Tod blieb Katharina Schütz- ell der neuen Lehre, für die sie zu Beginn der zwanziger Jahre des 16. Jahrhunderts Partei ergriffen hatte, treu. Was hat nun diese I