- Titel: Stochastische Finanzmathematik
- Organisation: UNI FRANKFURT
- Seitenzahl: 115
Inhalt
- Vorlesungsskript Stochastische Finanzmathematik
- Christoph Kuhn aktuelle Version Februar
- Grundlagen Bedingter Erwartungswert
- Modellierung arbitragefreier Finanzmrkte a
- Ausug in eine Welt mit unendlich vielen Wertpapieren
- Derivatebewertung und Hedging Portfoliooptimierung
- Risikomaße Neutrale Derivatebewertung Amerikanische Optionen
- Fr T und t bedeutet dies u F
- Ai fr ein J I u
- formal durch eine absolut konvergente Reihe denieren EY
- wenn P Ai sonst
- Atomen gibt Deniere A
- n N approximiert
- P fast sicher
- MODELLIERUNG ARBITRAGEFREIER FINANZMARKTE
- Y Y Y
- Hs Ks s HK t
- s ist H t
- EH t Ft E
- Hs s Ft Hs s Ht E t Ft
- E s Fs und Mt
- d i i i St t
- Also V v Da S ist
- i EQ Sti Fs Ss
- Man beachte dass
- i d Dh kein
- Wertpapier wird gleichzeitig von und
- Sei x der Punkt
- ST VT Nach Proposition iii
- S aber ein QMartingal also gilt EQ
- ST und wegen Nichtnegativitt a
- und x x K
- i Sti Vt Vt dass
- i i i St t
- a l beschrnkte
- Handelsstrategien beschrnken dh a
- EQ i Sti t
- ist gegeben durch S und
- wenn i i S wenn i sonst
- Betrachte den Fall dass eintritt Es gilt
- i i S i k
- DERIVATEBEWERTUNG UND HEDGING
- Derivatebewertung und Hedging
- i i H ST K St K
- Option auf die Aktie i
- Grundidee der Derivatebewertung
- wenn Tag gut
- wenn Tag schlecht
- DERIVATEBEWERTUNG UND HEDGING t Bond
- Aktien und Bonds
- hs hg hg hs
- wenn Tag mittel
- keine Lsung o
- Dh die diskontierten Derivatepreisprozesse
- sind QMartingale Me S S d
- Ft sind QMarkt
- Ft und Q ist Martingalmaß bzgl des
- mit Preisprozessen S d S dk mglich o
- S S d t dh der er
- fr alle U Da nach Voru
- H U Also EQ H EQ H Aus
- in Satz stimmt EQ nur ein AMM
- P A x AT xT
- P Ai xi pixi u pixi d
- Ai ist die stochastische Rendite
- in der iten Periode Bei der Rendite
- q ft A At u q
- ft A At u rt t Ai i
- Ai ft A At u rt
- und fr At d u Ht St
- Ft dann gibt es nach Satz
- H rT ST H rT
- St rT t EQ ST K Ft
- St rT t EQ ST K Ft T
- von Satz gilt
- ft A At d
- EVT v und VarVT zur Optimalitt von a
- d i i i ES und d
- j i i j CovS S
- unter der Nebenbedingung
- oder quivalent a
- i i ES CovS V
- ist groß und ist klein
- Einschub Lokalisierung und Maßwechsel
- dQ dP dQ dP dQ dP
- die RadonNikodymAbleitung von Q nach P
- A F Insbesondere gilt EP
- dQ dP dQ dP
- k QAk k EP Ak ZT
- EP HZT Ft Zt
- EP HZT Ft Zt
- EP EP EP EP EP
- EP A HZT EQ A H
- PORTFOLIOOPTIMIERUNG u Damit erfllt die Zufallsvariable
- die Bedingungen die den bedingten Erwar
- EP A t s ZT
- Y EP u EP uY
- als die Risikoaver
- b u VT b E u VT
- muss nicht die
- Nach Proposition und Proposition
- ST A St Ss Nach dem
- ST A St Ss bzw
- iA bekannt Man
- fr x A xT AT u
- a abhngt sondern vom gesamten Kursverlauf
- a rmer zu sein Man
- PORTFOLIOOPTIMIERUNG Zeitlich homogenes Marktmodell
- t T i d
- PORTFOLIOOPTIMIERUNG Beweis Es gilt
- Vj Aj Vj Vj
- Ai Damit ist gezeigt dass V j
- p Aj v pT u VT
- Des weiteren setze
- Aj p E At p Ft
- Aj p E A p
- Aj p t T
- eine erwartungsnutzenoptimale Strategie und Vt v p
- dP pt Aj p Lt dP j
- Dies heißt dass zum
- Geldeinheiten konsumiert werden
- kt u ct ct ct
- kt u cT ct ct
- Die letzte Ungleichung gilt wegen v ST
- kt ct und v ST
- bzw ct ct
- durch so folgt insgesamt
- i E u ct A Sti St
- i t Vt i St
- St der Vermgensprozess zu einer Strategie Es o
- Vt Vt Vt Vt t St Vt
- i i Vt t t
- Wir schreiben wieder
- mit der Konvention
- T j t i t Vt i St
- wird nun zwischen und t am Markt investiert
- resultierende Vermgen zum Zeitpunkt o
- ten Prozess mit t
- j Aj t At v
- Vt t At Vt t St ct kt
- Ai Beachte dass VT mit j
- PORTFOLIOOPTIMIERUNG der Konvention
- Des weiteren gilt V
- dh V ist der zu c gehrige o
- Ai t Ft t At
- i S Ft ct t
- Also sind auch die Prozesse
- i d Martingale Des weiteren gilt VT Damit
- gegen eine Zufallsvariable und
- gegen ein mit
- Varianz Kovarianz Y VarianzY Varianz Varianz VarianzY VarianzY
- EP A Y P A
- Lt max Sj c t c j t
- Yn eine Version des essentiellen
- a a Amerikanische Optionen in vollstndigen Mrkten
- Ad ii auch klar
- Q Ut Lt EQ UtQ Ft Ut
- UtQ mit der Konvention
- Außerdem gilt fr alle Ft messbaren Zufallsvariablen u
- Marktes gibt es eine Darstellung Mu folgt UtQ
- u jt Q j Sj Uu Lu
- Su dh Mu Mt
- AMERIKANISCHE OPTIONEN Lemma
- UtQ Ft UtQ EQ UtQ Ft Ft
- EQ UtQ EQ UtQ Ft Ft
- Amerikanische Optionen in unvollstndigen Mrkten a a
- d d auf der Menge St Lt t
- ST Deniere fr u
- S S d ein P
- Std fr alle u
- Damit ist S d ein P Supermartingal
- Optimale Ausubung einer amerikanischen Option
- very deep in the
- very deep out of the
- Zeitwert dh x Insgesamt folgt
- fr x x KdT u
- Hedging fur amerikanische Claims
- ist ein QSupermartingal Seine Sprnge lassen sich u
- ergibt sich dann durch t t
- EP Y G dP Da EP Y G
- EP F Y G EP Y G
- E F Y EP Y G P
- S der durch eine
- Ut ess supQQ Lt EQ UtQ Ft
- Lt ess supQQ EQ UtQ Ft
- tungswerte zeigt dass ess supQQ EQ UtQ Ft
- ess supQ ess supQ ess supQ
- supQQt Q EQ UtQ Ft
- lim EQ UtQk Ft Ut Ft
- Zusammen mit beweist dies die Rekursion
- Q EQ Ut Ft Ut
- A St Q ist also
- Dies ist aber ein Widerspruch zu
- Korollar Es gilt I U wobei U
- Fr europische Claims gilt u a
- Beweis Sei x I dh sd x
- S L Da der Prozess x
- St Ut Lt t T
- Minimierung des HedgingFehlers in unvollstndia gen Mrkten a
- loc Rt C EP Ct Ct Ft
- i CovVt t St St Ft
- CovVt St Ft t t
- Vt EVt Ft t ESt Ft
- von t auf der Menge t uberein
- Bemerkung Der vorhersehbare Prozess
- t ESu Fu VarSu Fu
- wird auch der MeanVarianceTradeoProzess von S
- ist dies wiederum quivalent zu a
- VarSt Ft St
- i CovT T ST ST FT
- yi Ati yi R
- gradg VT e
- t St dass fr u
- Setzen wir nun
- dann ist quivalent zu a t T
- E Atj St und damit E St Ft
- u VT Damit ist genau dann
Vorschau
Vorlesungsskript ,,Stochastische Finanzmathematik”
¨ Christoph Kuhn aktuelle Version: 16. Februar 2011
Dies ist das Skript zu einer einf¨hrenden, dreist¨ndigen Vorlesung in Finanzmathemau u tik, die ich im Sommersemester 2003 am Fachbereich Mathematik der Goethe-Universit¨t a Frankfurt gehalten habe. iel war es, den Teilnehmer grundlegende Begriffe, usammenh¨nge und Methoden aus der Finanzmathematik n¨herzubringen, wie z.B. selbsta a finanzierende Handelsstrategien, Arbitragem¨glichkeit, Num´raire, Martingalmaße, Foro e wards, Optionen, Superhedging, Risikominimierung. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Bewertung und (teilweisen) Absicherung von Derivaten sowie der Portfoliooptimierung. Ich habe mich auf zeitdiskrete Modelle beschr¨nkt, was den Vorteil hat, dass man a schon in einer einf¨hrenden Vorlesung bis zu aktuellen Forschungsproblemen vorstoßen u kann. Folge ist zudem, dass der vollst¨ndige Markt, der sich durch eindeutige arbitragefreie a Derivatepreise auszeichnet, sich schnell als sehr eingeschr¨nkter Spezialfall entpuppt, und a der unvollst¨ndige Markt zum Regelfall wird. a Aufgrund der K¨rze der eit mussten nat¨rlich einige Kompromisse gemacht werden. u u Es wurde deshalb bewusst nur der Aktienmarkt behandelt und zum Beispiel der Bondmarkt (,, insstrukturkurven”) außen vor gelassen. Dieser wird in einer sp¨teren Vorlesung a im Rahmen zeitstetiger Modelle behandelt werden. Auch das Thema Risikomaße ist Gegenstand eines sp¨teren Seminars. a Neben einigen anderen Einfl¨ssen h¨lt sich das Skript phasenweise sehr eng an Kallu a sen [9] und F¨llmer und Schied [4]. Bei Philipp Hornung m¨chte ich mich f¨r das o o u Korrekturlesen bedanken. Dies ist eine erste Version des Skriptes. Daher bin ich f¨r u weitere Fehlerkorrekturen und Verbesserungsvorschl¨ge sehr dankbar. a
1
INHALTSVER EICHNIS
Inhaltsverzeichnis
0 Grundlagen 0.1 Bedingter Erwartungswert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 4 8
1 Modellierung arbitragefreier Finanzm¨rkte a 1.1
Ausflug in eine Welt mit unendlich vielen Wertpapieren . . . . . . . . . . . 22 24 37
2 Derivatebewertung und Hedging 3 Portfoliooptimierung 3.1 3.2 3.3
Mittelwert-Varianz-Optimierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Einschub: Lokalisierung und Maßwechsel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Erwartungsnutzenoptimierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 3.3.1 3.3.2 3.3.3 3.3.4 eitlich homogenes Marktmodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 wischenzeitlicherer Konsum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Logarithmische Nutzenfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 Existenz einer optimalen Strategie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 68 75 77
4 Risikomaße 5 Neutrale Derivatebewertung 6 Amerikanische Optionen 6.1 6.2 6.3 6.4
Amerikanische Optionen in vollst¨ndigen M¨rkten . . . . . . . . . . . . . . 81 a a Amerikanische Optionen in unvollst¨ndigen M¨rkten . . . . . . . . . . . . 86 a a Optimale Aus¨bung einer amerikanischen Option . . . . . . . . . . . . . . 90 u ∆-Hedging f¨r amerikanische Claims . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92 u 93 101 110
7 Superhedging 8 Minimierung des Hedging-Fehlers in unvollst¨ndigen M¨rkten a a A Anhang
0 GRUNDLAGEN
0
Grundlagen
Ein Tripel (Ω, F, P ) nennen wir einen Wahrscheinlichkeitsraum Ω: “beliebige” Menge, ω ∈ Ω nennen wir ein Ergebnis F: Mengensystem bestehend aus Teilmengen von Ω, d.h. F ⊂ 2Ω , wobei 2Ω die Potenzmenge von Ω bezeichnet. A ∈ F nennen wir ein Ereignis. F soll zudem eine σ-Algebra sein, d.h. folgende Eigenschaften besitzen (i) Ω ∈ F (ii) A ∈ F =⇒ Ac := Ω A ∈ F (iii) A1 , A2 , . . . ∈ F =⇒
∞ n=1
An ∈ F
(iv) Wahrscheinlichkeitsmaß P : F → [0, 1], P (Ω) = 1, σ-additiv, d.h. f¨r jede Folge von u disjunkten Ereignissen (An )n∈N ⊂ F gilt P (
∞ n=1
An ) =
∞ n=1
P (An ).
Interpretation: F = {A ⊂ Ω | A ist beobachtbares Ereignis}. Ein filtrierter Wahrscheinlichkeitsraum ist ein Wahrscheinlichkeitsraum (Ω, F, P ) zusammen mit einer Filtrierung F = (Ft )t∈T . In dieser Vorlesung ist die eit diskret, d.h. T = {0, 1, . . . , T }. F ist eine Familie von Teil-σ-Algebren mit F0 ⊂ F1 ⊂ . . . ⊂ FT ⊂ F Interpretation: F beschreibt den Informationsverlauf. Ft steht f¨r die Information, die u wir zum eitpunkt t haben. A ∈ Ft bedeutet, dass zum eitpunkt t bekannt ist, ob das Ereignis A eingetreten ist oder nicht (d.h. es ist bekannt, ob ω ∈ A oder ω ∈ A). Wir setzen voraus, dass F0 = {∅, Ω} (“triviale σ-Algebra”, keine Information) und FT = F. u Beispiel 0.1 (T -facher M¨nzwurf). Ω = {0, 1}T , F = 2Ω .
t Ft = {A ∈ 2Ω | A = A1 × {0, 1}T −t f¨r ein A1 ∈ 2({0,1} ) } u t (2({0,1} ) symbolisiert die Potenzmenge der Menge {0, 1}t ).
F¨r T = 2 und t = 1 bedeutet dies u F1 = ∅, {(0, 0), (0, 1)}, {(1, 0), (1, 1)}, {(0, 0), (0, 1), (1, 0), (1, 1)} .